Datum: 3. November 2024
Alarmzeit: 8:20 Uhr
Einsatzdauer: 3 Stunden 59 Minuten
Einsatzort: Etzoldstraße
Fahrzeuge: ELW 1 Neukirchen , LF 20-1 Neukirchen , LF 20-2 Neukirchen , RW Neukirchen , LF 20 KatS Neukirchen , HLF 20 Vluyn , DLK 23/12 Vluyn , TLF 3000 Vluyn , GW-Logistik 1 Vluyn , LF 10 Niep , MZF Niep , LF 10 Rayen , MTF Rayen
Einsatzbericht:
Am frühen Sonntagmorgen meldeten mehrere Anrufer der Kreisleitstelle Wesel einen Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus auf der Etzoldstraße. Unklar war, ob sich noch Personen in der Brandwohnung befinden. Die Kreisleitstelle alarmierte den Löschzug Vluyn gemeinsam mit dem Einsatzleitwagen (ELW) vom Löschzug Neukirchen, sowie der Polizei, zwei Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF).
Bereits auf der Anfahrt war eine starke Rauchentwicklung über dem Wohngebiet zu erkennen. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte konnten den Brand bestätigen. In einem 4-geschossigen Mehrfamilienhaus stand ein Zimmer einer Wohnung im ersten Obergeschoss im Vollbrand. Im zweiten, sowie im dritten Obergeschoss standen mehrere Menschen auf den Balkonen und riefen um Hilfe.
Der Einsatzleiter ließ direkt das Einsatzstichwort erhöhen und alle vier Einheiten der Feuerwehr Neukirchen-Vluyn, sowie weitere Rettungsmittel zur Einsatzstelle alarmieren. Sofort wurde die Menschenrettung eingeleitet. Hierfür ging ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr in die Brandwohnung vor. Im Treppenraum kam dem ersten Trupp dabei die schwerverletzte Person aus der Brandwohnung entgegen. Diese wurde sofort an den Rettungsdienst übergeben. Die Befragung der Person ergab, dass diese allein lebt und keine weitere Person in der Brandwohnung sei.
Im rückwärtigen Bereich wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und im Einsatzverlauf fünf Personen, darunter ein Kind von den Balkonen gerettet. Parallel wurde die Brandbekämpfung im Außenangriff über einen sogenannten Fensterimpuls mit einem C-Rohr eingeleitet.
Zügig wurde ein weiterer Atemschutztrupp mit einem C-Rohr eingesetzt, um die restlichen Wohnungen zu durchsuchen und zu evakuieren. Schnell konnte das gesamte Haus geräumt werden und der Fokus auf die Brandbekämpfung gelegt werden. Nachdem die weiteren nachalarmierten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, wurde ein Trupp unter Atemschutz über die Drehleiter zur Brandbekämpfung im Außenangriff eingesetzt. Mit zwei Hochleistungslüftern wurde der Treppenraum, sowie die Wohnungen vom Brandrauch befreit.
Beim Betreten der Brandwohnung war jedoch schnell klar, dass in der Wohnung enorm viele Gegenstände gelagert waren. Dies hatte die Folge, dass die nachfolgende Brandbekämpfung sehr aufwendig wurde. Der Brandraum sowie der Balkon mussten komplett leergeräumt werden, da dort einige Glutnester waren und die Gefahr des Wiederaufflammens enorm hoch war.
Insgesamt wurden im Einsatzverlauf acht Trupps unter Atemschutz eingesetzt, um die Brandbekämpfung und die Menschenrettung durchzuführen. Der Rettungsdienst sichtete acht Personen, von denen eine Schwerverletzt in eine Spezialklinik, sowie drei Leichtverletzte in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert wurden.
Im Einsatzverlauf wurde die ENNI zur Einsatzstelle alarmiert, um das Gebäude stromlos zu schalten. Auch das Ordnungsamt, sowie die Hausverwaltung des betroffenen Hauses und der stellvertretende Kreisbrandmeister waren vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen.
Durch das Brandereignis ist das gesamte Haus zurzeit unbewohnbar. Alle Anwohner wurden über das Ordnungsamt und die Hausverwaltung in anderen Wohnungen untergebracht. Nach vier Stunden rückten die letzten Einsatzkräfte von der Einsatzstelle ab. Die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft dauerte noch eine weitere Stunde an.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.