Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit auf die vergangenen Monate Rückblick zu nehmen.
Bedingt durch die Corona Pandemie konnte der reguläre Übungsdienst aller Einheiten nur bis März durchgeführt werden. Anschließend folgte der erste Lockdown, sodass alle Treffen untersagt wurden. Durch die folgenden Lockerungen der Regierung konnte der Dienstbetrieb in Kleingruppen unter Berücksichtigung der Regelungen wieder aufgenommen werden. Die gesamte Situation hat viele Dinge in der Feuerwehr verändert und teilweise auch erschwert, jedoch war die Einsatzbereitschaft aller Einheiten immer gegeben. Wir hatten keine Ausfälle zu beklagen.
Gerne würden wir auch über unsere immer sehr gut besuchten Brandschutztage berichten, doch auch diese fanden aufgrund der Corona Pandemie nicht statt.
Jedoch gibt es hier und dort noch ein paar erwähnenswerte Dinge.
Im Januar startete ein stadtinterner Truppmann-Lehrgang. 19 Teilnehmer nahmen allesamt am Lehrgang teil, der zwischenzeitig durch die Corona Pandemie ausgesetzt wurde. Herzlichen Glückwunsch an alle!
Am 06.Februar wurde Thorsten Eckhardt offiziell zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr ernannt. Damit löste er Jörn Meiß nach 19 Jahren ab. Nochmals vielen Dank an Jörn für seine Arbeit in der Leitung der Feuerwehr.
Anfang Juni konnte der Löschzug Vluyn nach fast dreijähriger Planung das neue HLF 20 abholen. 4 Kameraden machten sich auf den Weg und überführten das Fahrzeug nach Abnahme und Einweisung von Luckenwalde (Brandenburg) nach Neukirchen-Vluyn. Das Fahrzeug ersetzte ein LF 16/12 aus dem Jahre 1997.
Seit dem 05.August ist ein Rettungswagen im Gerätehaus Vluyn stationiert. Der Standort ist vorerst eine Übergangslösung, um die Eintreffzeiten im Stadtgebiet zu prüfen. Eine endgültige Lösung soll in der Zukunft geschaffen werden.
Am 07. Oktober wurde der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Markus Heimberg bestätigt. Seit 2001 steht uns Markus als Stellvertreter bereit. Auch dir gilt ein großer Dank für deine Arbeit.
Ende November erhielt die Löschgruppe Rayen ein neues Mannschaftstransportfahrzeug. Dieses steht den Einsatzkräften neben dem LF 10 zur Verfügung.
Blicken wir gemeinsam noch auf ein paar erwähnenswerte Einsätze der vergangenen Zeit zurück.
Das Jahr 2020 begann für die beiden Löschzüge jeweils mit einem Einsatz in der Silvesternacht. Während der Löschzug Vluyn zu einem Dachstuhlbrand mit Menschenleben in Gefahr in die Nachbargemeinde nach Rheurdt alarmiert wurde, löschte der Löschzug Neukirchen einen Kleinbrand auf dem Neukirchener Ring ab.
10.Februar:
Alle vier Einheiten waren im Einsatz, um die Schäden des Sturmtiefs Sabine zu beseitigen. Um die Einsatzstellen schnell abzuarbeiten wurden alle Gerätehäuser durch die Einsatzkräfte besetzt und auch die Einsatzzentrale im Gerätehaus Vluyn wurde eingerichtet. Innerhalb von 12 Stunden kam es im Stadtgebiet zu 16 Sturmschäden.
16.Februar:
Am Abend zog erneut ein Sturm über NRW. Auf der Lintforter Straße ereignete sich ein Unfall, bei dem ein PKW von einem Teil eines Baumes getroffen wurde und durch den Aufprall auf die Seite kippte. Der Fahrer des PKWs wurde nur leicht verletzt und konnte sich selbst befreien. In 3,5 Stunden konnten durch die Einsatzkräfte der FFNV insgesamt 14 Einsatzstellen abgearbeitet werden. Durch den ELW vom Löschzug Neukirchen wurden die Einsätze koordiniert.
13.März:
Alle vier Einheiten wurden zu einem Feuer mit Menschenleben in Gefahr zur Lindenstraße alarmiert. Zwei Trupps unter Atemschutz retteten eine Person aus der Wohnung und löschten anschließend den Brand mit einem C-Rohr. Die Person wurde anschließend mit einem angeforderten Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
20.April:
Am späten Abend des 20.April wurde der Bereitschaftszug 1 (Kreis Kleve/Kreis Wesel/Stadt Duisburg) der Bezirksregierung Düsseldorf zur Unterstützung der Einheiten im Kreis Viersen alarmiert. Hier brannte eine Wald- und Vegetationsfläche auf rund 200 Hektar Fläche. 3 Einsatzkräfte der FFNV waren rund 15 Stunden im Einsatz und bekämpften die Ausbreitung des Brandes.
21.April:
Der Löschzug Neukirchen unterstützte die Feuerwehr Moers bei einem Dachbrand auf der Römerstraße. Hier wurde speziell das Fognail-Set (Löschlanzen) angefordert.
24.April:
Erneut wurde der Bereitschaftszug in den Kreis Viersen alarmiert. Erneut machten sich 3 Einsatzkräfte der FFNV auf den Weg nach Niederkrüchten. Nach 17 Stunden war der Einsatz wieder beendet. Insgesamt waren ca. 1000 Einsatzkräfte aus Deutschland und den Niederlanden im Einsatz.
25.Mai:
Die Feuerwehr wurde zu einer eingeklemmten Person in einer Baugrube zum Kirchfuhrweg nach Neukirchen gerufen. Bei Tiefbauarbeiten kam es zu einem Unfall, bei dem ein Betonfundament auf einen Arbeiter stürzte, sodass der Arbeiter eingeklemmt war. Mit Hebekissen wurde das Fundament angehoben und der Patient konnte schwer verletzt an den Rettungsdienst übergeben werden. Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls im Einsatz.
28.Mai:
Zu einem Dachbrand am Julius-Stursberg-Gymnasium wurden alle vier Einheiten sowie eine weitere Drehleiter der Feuerwehr Moers gerufen. Bei Dachdeckerarbeiten kam es zu einem Brand auf dem Flachdach. Der Brand wurde durch die Feuerwehr mit einem C-Rohr gelöscht. Mehrere Trupps unter Atemschutz waren im Einsatz um Glutnester zu suchen. Nach 1,5 Stunden war der Einsatz beendet.
09.Juni:
Auf der Geldernschen Straße kam es zu einem Frontalzusammenstoß zweier PKW. Eine Person wurde durch die Einsatzkräfte patientenorientiert aus dem PKW gerettet. Hierfür wurde das Dach des PKWs abgenommen. Ein alarmierter Rettungshubschrauber brachte die Person in ein Krankenhaus.
03.Juli:
Der Löschzug Neukirchen wurde zu einem Müllbrand in das Schulzentrum alarmiert. Bei Eintreffen brannte ein größerer Haufen Dämmmaterial. Da eine große Anzahl an Atemschutzgeräteträgern benötigt wurde, wurde der Löschzug Vluyn nachalarmiert. Insgesamt 6 Trupps unter Atemschutz löschten den Brand mit 2 C-Rohren. Auch ein Hydroschild kam zum Einsatz. Zum Abschluss wurde die Einsatzstelle eingeschäumt. Nach 3,5 Stunden war der Einsatz beendet.
02.August:
Ein entlaufendes Schaf war in einen Pool auf der Krefelderstraße gestürzt. Die Feuerwehr sicherte, mit Hilfe der Nachbarn und des Grundstückbesitzers, das sichtlich geschockte Tier vor dem Ertrinken und rettete es anschließend mit dem Spineboard.
08.August:
Auf dem Vluyner Südring kam es zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Bus und einem Motorrad. Der Motorradfahrer wurde schwer verletzt von einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Die Feuerwehr streute ausgelaufenes Öl ab, sicherte den Landeplatz des Rettungshubschraubers und unterstützte die Polizei bei der Unfallaufnahme.
11.August:
Ein weiteres Unwetter zog über die Stadt. Bedingt durch Starkregen und starke Windböen kam es in 2,5 Stunden zu 14 Einsätzen. Alle Einheiten der FFNV waren im Einsatz. Auch die Einsatzzentrale in Vluyn war besetzt.
31.August:
Ein großer aufgeschichteter Haufen Grünabfälle brannte im Bereich der Heckrathstraße. Die Feuerwehr setzte 2 Trupps unter Atemschutz mit 2 C-Rohren zur Brandbekämpfung ein.
01.September:
Die Drehleiter des Löschzuges Vluyn wurde zur Unterstützung der Feuerwehr Rheurdt gerufen. Ein Pferd drohte im Schlamm zu versinken. Mit Rundschlingen und Holz wurde das Tier gesichert und im Anschluss mit vereinten Kräften gerettet.
21.Oktober:
Beide Löschzüge wurden zu einem Feuer mit Menschenleben in Gefahr zur Jahnstraße alarmiert. Durch einen Trupp unter Atemschutz wurde eine schlafende Person aus der Wohnung gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Angebranntes Essen im Backofen war Ursache für die Rauchentwicklung.
28.Dezember:
Die Kreisleitstelle Wesel erhielt über die LINEG Kenntnis über eine unbekannte Flüssigkeit auf einem Gewässer am Grotfeldsweg. Die Feuerwehr dichtete einen Kanal ab und setzte eine Ölsperre. Nach ausgiebiger Erkundung stellte sich heraus, dass es sich um eine für die Umwelt ungefährliche Dispersionsfarbe handelte. In Absprache mit dem Ordnungsamt und der unteren Wasserbehörde wurde der Kanal gespült.
Im Jahr 2020 wurde die Einsatzkräfte der Feuerwehr Neukirchen-Vluyn zu 197 Einsätzen gerufen. Aufgrund der Sturmeinsätze im ersten Quartal beziffern wir weit über 200 Einsätze.
Wir blicken alle auf ein Jahr zurück, das für uns alle eben nicht normal ablief, sondern geprägt durch die Corona Pandemie ein anderes war. Wir, die Freiwillige Feuerwehr Neukirchen-Vluyn waren und sind jederzeit für Ihre Sicherheit bereit und dass in unserer Freizeit oder auch während der Arbeitszeit.
Wir möchten uns bei allen Arbeitgebern dafür bedanken, dass Sie ihre Mitarbeiter/-innen für die Einsätze freistellen. Danke an alle Familien und Angehörigen der Einsatzkräfte, dass ihr eure Liebsten zu den Einsätzen loslasst. Danke an alle, die uns für unsere Einsatzbereitschaft loben, sich bedanken und uns auch während länger andauernden Einsätzen versorgt haben.
Die gesamte Feuerwehr Neukirchen-Vluyn wünscht Ihnen einen guten Rutsch in das neue Jahr 2021.
Bleiben Sie gesund!
