Kurz und präzise fegte Sturm Victoria durch Europa und machte natürlich vor Neukirchen-Vluyn nicht halt. Der Sturm blies schon den ganzen Sonntag unentwegt durch die Stadt bis er in einem kurzen Zeitfenster gegen Abend, zusammen mit einem Wolkenbruch, seine geballte Kraft abließ. Die Einsatzleitung der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen-Vluyn koordinierte binnen Minuten mehrere Einsätze gleichzeitig.
Die Drehleiter wurde an mehreren Einsatzstellen gleichzeitig angefordert, denn Vicky fegte in kürzester Zeit einige Dachziegeln in unterschiedlichster Menge u. a. auf die Krefelder Straße, Grotfeldsweg usw. Auf der Niederrheinallee versperrte ein dicker Ast die Fahrbahn. Am Etzoldplatz brach unter der Last des Windes ein kräftiger Baum und legte sich über Garagendächer und Straße.
Alle Einsatzfahrzeuge der Löschzüge Neukirchen und Vluyn waren im Einsatz. Die Kettensägenmotoren waren überall in der Stadt zu hören. Erkunden, erfassen, zersägen oder absperren und weiter geht es zur nächsten Einsatzstelle, ist die Devise der FFNV bei vielen Sturmeinsätzen auf einmal. Dunkelheit, Wind und Regen erschwerten den Einsatzkräften die Einsätze.
Welche Kraft der Wind in sich hatte, wurde an einem Carport Am Hindenburgplatz veranschaulicht. Hier wurde das Port förmlich über 2 Grundstücke hinweg gefegt. Mit Seilwinde des Rüstwagens und Kettensäge wurde die Situation entschärft.
Auf der Lintforter Straße wurde ein vorbeifahrendes Auto von einem fallenden Baum getroffen. Das Fahrzeug überschlug sich daraufhin. Der Fahrer konnte sich selber befreien und kam mit dem Schrecken davon. Auslaufendes Betriebsmittel wurden mit Bindemittel aufgenommen.
Nach 3,5 Stunden war der Spuk, anders kann man es nicht nennen, vorbei. Im Gegensatz zum Sturm Sabine, welcher die Einsatzlage der FFNV auf über 12 Stunden im Griff hatte, war die Einsatzlage von Sturm Victoria doch mit seinen 14 Einsätzen als gleichwertig zu betrachten.